Giselle
Oktober 2026 | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|
Mo | Di | Mi | Do | Fr | Sa | So |
Giselle – Jean Coralli / Jules Perrot
Ballett in zwei Akten von Jules-Henry Vernoy de Saint-Georges nach Théophile Gautier
Dauer: ca. 2 Stunden und 5 Minuten, Pause inklusive
Produktion der Teatro alla Scala
Eine Geschichte von Liebe, Verrat und Erlösung, angesiedelt zwischen fröhlichen Dorffesten und dem weißen Reigen der gnadenlosen Willis: Giselle, das romantische Ballett par excellence, berührt das Publikum nach wie vor mit seiner zarten Handlung und zieht es in seinen Bann durch die Technik und Sensibilität der tänzerischen Interpretation – im Kontrast zwischen einer sonnigen Welt und einem düsteren Reich voller Geister. Das Ballett der Scala bringt die unvergessliche Choreografie von Coralli-Perrot in der Wiederaufnahme von Yvette Chauviré zurück, die mit ihrer Sorgfalt und Feinfühligkeit in Rollen wie der Giselle die klassische Tradition in ihrer reinsten Form verkörperte und weltweiten Ruhm erlangte. Ihre Version, die 1950 an der Scala uraufgeführt wurde, sah sie selbst in der Rolle des unglückseligen Bauernmädchens, das von der Liebe träumte und das Tanzen liebte. Mit dem klassischen Bühnenbild von Aleksandr Benois ist Giselle Teil der Geschichte des Hauses und wurde von seinen Künstlern in zahlreichen Ländern der Welt aufgeführt – jede Wiederaufnahme mit neuer Lebendigkeit und Emotion, die diese wunderbare Produktion am Leben erhält.
Handlung
Zum Verständnis der Geschichte kann es vorteilhaft sein, zu wissen, dass bis weit ins 20. Jahrhundert hinein (nicht nur) unter Adligen arrangierte Ehen – und somit auch Verlöbnisse – aus dynastischen und/oder finanziellen Gründen üblich waren, Liebesheiraten dagegen waren sehr selten. Dies war dem Publikum des 19. Jahrhunderts natürlich bewusst. Obwohl es nirgendwo eindeutig gesagt wird, liegt es daher nahe anzunehmen, dass es sich bei dem Verlöbnis von Albrecht und Bathilde um eine arrangierte Verbindung handelt.
1. Akt: In einem Dorf
Giselle, ein liebenswertes Mädchen, lebt mit ihrer Mutter in einem kleinen Dorf. Der örtliche Förster Hilarion ist in sie verliebt, aber sie erwidert seine Gefühle nicht.
Auch Prinz Albrecht, der bereits mit der adligen Bathilde verlobt ist, liebt Giselle. Er verkleidet sich als Bauer und versteckt sein Schwert (Zeichen seines Adels) in einem Schuppen, um mit Giselle zusammen sein und um sie werben zu können.
Hilarion beobachtet eifersüchtig, wie sich Giselle verliebt, und glaubt, dass sie mit Albrecht verlobt ist.
Als einige Dorfmädchen kommen, tanzt Giselle mit ihnen, aber Giselles Mutter versucht sie davon abzuhalten, weil sie fürchtet, dass ihre Tochter sterben und eine jener Wilis werden könnte, die zwischen Mitternacht und Sonnenaufgang junge Männer in ihr Verderben führen.
Eine adlige Jagdgesellschaft kommt vorbei, zu denen auch Bathilde (Albrechts offizielle Verlobte) und ihr Vater gehören. Albrecht zieht sich zurück, um nicht erkannt zu werden. Bathilde freundet sich mit Giselle an und schenkt ihr eine Kette. Um sich auszuruhen, kehrt die Prinzessin bei Giselles Mutter ein. Die Jäger ziehen weiter.
Unterdessen beginnt ein Dorffest und die Winzer küren Giselle zu ihrer Weinkönigin. Die glückliche Giselle und Albrecht tanzen.
Inzwischen hat der eifersüchtige Hilarion Albrechts Schwert und dessen wahre Identität entdeckt. Auf dem Höhepunkt des Festes macht er eine Szene und lässt Albrechts Verkleidung auffliegen. Dieser versucht zuerst zu leugnen und die schockierte Giselle zu beruhigen, aber der Förster ruft Bathilde, ihren Vater und die Jäger herbei und Albrecht kann seine wahre Identität und seine Beziehung mit Bathilde nicht mehr verbergen. Giselle verfällt in völlige Verzweiflung, verliert den Verstand (Wahnsinnsszene) und bricht schließlich tot zusammen. (Traditionell stirbt sie an gebrochenem Herzen, in einigen Versionen aus dem 20. Jahrhundert stürzt sie sich in Albrechts Schwert.)
2. Akt: Auf einer Lichtung
Der schuldbewusste Hilarion besucht Giselles Grab im Wald. Als es auf Mitternacht zugeht und unheimlich wird, entfernt er sich.
Die Wilis und ihre Königin Myrtha erscheinen, um Giselle in ihre Reihen aufzunehmen. (Grand Pas des Wilis)
Albrecht tritt auf, gramgebeugt von Schuld und Reue. Als er eine Vision von Giselles Geist hat, folgt er ihr in den Wald.
Zur selben Zeit entdeckt Myrtha Hilarion und tanzt mit ihren Wilis mit ihm, bis er vor Erschöpfung stirbt.
Als Myrtha kurz danach Albrecht findet, will sie auch ihn zwingen, mit den Wilis zu tanzen, aber Giselle bittet darum ihn zu verschonen. Myrtha lehnt ab, aber Albrecht wird durch die Liebe Giselles geschützt und ist gerettet, als die Wilis im Morgengrauen ihre Macht verlieren und sich zurückziehen müssen. Giselle vergibt ihm und löst sich im Morgengrauen in Nebel auf.
Ende, Version 1: Albrecht bricht am Grab Giselles zusammen.
Ende, Version 2: Giselle bittet Albrecht vor ihrem endgültigen Verschwinden, Bathilde zu heiraten, und diese erscheint auf der Lichtung (historisch originale Version des 19. Jahrhunderts; heute selten realisiert).
Ende, Version 3: Albrecht verlässt lebend, aber allein die Lichtung.
Programm und Besetzung
Choreografie: JEAN CORALLI – JULES PERROT
Wiederaufgenommen von YVETTE CHAUVIRÉ
Musik: ADOLPHE ADAM
Bühnenbild und Kostüme: ALEKSANDR BENOIS
Überarbeitet von ANGELO SALA & CINZIA ROSSELLI
Dirigent: MIKHAIL AGREST
Licht: ANDREA GIRETTI
Ballettkompanie und Orchester des Teatro alla Scala
Teatro alla Scala Reisepakete
La Scala (die Abkürzung aus der italienischen Sprache für den offiziellen Namen Teatro alla Scala) ist eines der bekanntesten und bedeutendsten Opernhäuser der Welt. Es liegt an der Piazza della Scala, nach der das Opernhaus benannt wurde. Der Platz hat den Namen von der Kirche Santa Maria della Scala erhalten, die hier 1381 errichtet worden war und die nach der Stifterin Regina della Scala, die Frau von Bernabò Visconti, benannt wurde. Die Scala bietet Platz für rund 2.300 Zuschauer.
Das Theater wurde am 3 August 1778 eingeweiht und ursprünglich wurde als „das neue königliche- herzogliche Theater alla Scala (Nuovo Regio Ducale Teatro alla Scala). Die Premiere war die Aufführung von Antonio Salieri's „Europa riconosciuta“ (Erkannte Europa).
Viele großartige Opersänger aus Italien und aus der ganzen Welt sind auf der Scala währen der letzten 200 Jahren erschienen. Heute ist das Theater als eines der führenden Open- und Balletthäuser der ganzen Welt und es ist der Sitz des Scala Theater Chores, Scala Theater Ballettes und Scala Theater Orchesters. Das Theater hat auch eine angehörende Schule, bekannt als Scala Theater Akademie (in Italienisch: Accademia Teatro alla Scala), die professionelle Proben für Musik, Tanz, Bühnenschauspiel und Bühnenleitung.
Ihr Saison eröffnet La Scala traditionell am 7 Dezember, als den Tag vom Heiligen Ambrosius, als Festtag des Patron der Stadt Mailand. Alle Aufführungen müssen bis zur Mitternacht enden, die langen Opera beginnen so früher, falls es notwendig ist.
Das Museum des Theaters Scala, zugänglich vom Theaters Foyer und eines Teiles des Hauses, beinhaltet Bildersammlungen, Entwürfe, Statuen, Kostümen und andere Dokumente, die die Geschichte von Scala im Allgemeinen betreffen. La Scala beherbergt auch die Akademie der bildenden Kunst (Accademia d'Arti e Mestieri dello Spettacolo). Ihr Ziel ist es, eine neue Generation junger Musiker, Tänzer und der technischen Besatzung auszubilden. (an der Schule des Tanzes am Theater Scala, eine von den Abteilungen der Akademie)